LuYu über den Tee

Nur im März und April, frühmorgens, wenn die winzigen Blattknospen sich entfalten, unter hellem Himmel, nicht an regnerischen Tagen und wenn Wolkendunst die Bergkuppe verhüllt, soll geerntet werden.

Die besten Blätter sollen faltig sein wie die Lederstiefel tatarischer Reiter, gekräuselt wie die Wamme eines mächtigen Bullen, entfaltet wie der Nebel, der einer Bergschlucht entsteigt, schimmernd wie der See, den ein Windhauch berührt und weich wie feine Erde, die eben der Regen benetzt hat.

 

LuYu, in: Tscha King (T'ang Dynasite, 9. Jh.)